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   aktualisiert 13.09.2021 / 21.06.2006

 

Anlage 1 zur Berufung zum Urteil des Amtsgerichts Reutlingen vom 31.10.2005

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FOCUS vom 21.12.1996;

Ausgabe 52 Seite: 140-147

RELIGION

GOTT & die Wissenschaft


Physiker und Biologen enträtseln die Geheimnisse der Religion und fragen: Wo ist die Seele?

Die Welt ist rund wie eine Weihnachtskugel, sie dreht sich um die Sonne, und seit dem 22. Oktober dieses Jahres stammt der Mensch auch nach Ansicht der katholischen Kirche vom Affen ab. Es war der Tag, an dem der Papst den letzten großen historischen Streit zwischen Kirche und Wissenschaft endgültig zu den Akten ins Vatikanische Archiv legte. Nachdem Johannes Paul II. in den vergangenen Jahren Kopernikus und Galilei rehabilitiert hatte, schloss er nun seinen Frieden mit Charles Darwin. "Neue Erkenntnisse", schrieb der Heilige Vater der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften in Rom, gäben Anlass, in der Evolutionstheorie "mehr als eine Hypothese" zu sehen.

Es war eine überfällige Entscheidung in einer Zeit, in der der Papst eine Homepage im Internet betreibt (http://www.vatican.va) und Chirurgen an seinen Blinddarm lässt. Nur noch kurios klingen Anekdoten, wie sie der Religionshistoriker A. D. White aus dem Venedig des 18. Jahrhunderts berichtet: Erst nachdem Gewitter den Turm der Markuskirche dreimal binnen 20 Jahren zerstört hatten, konnte sich der örtliche Klerus entschließen, eine Erfindung zu installieren, die einen dreisten Eingriff in die Artillerie des Himmels darstellte - einen Blitzableiter.

Nicht einmal grüne Männchen können heute Bischöfe erschrecken. Als NASA-Wissenschaftler im August dieses Jahres von möglichem Leben auf dem Mars berichteten, kommentierte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz gelassen: "Bei Gott ist kein Ding unmöglich."

380 Jahre nachdem die Kirche Galileo Galilei zum Schweigen verurteilt hat, bewegt sich wieder etwas im gestörten Verhältnis zwischen Gott und der Wissenschaft. Kosmologen, Physiker und Biologen zwingen die Kirchen, sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu besinnen: "Die Grundlage des Glaubens liegt in der Gottesbeziehung des Menschen", sagt Hansjörg Hemminger, bis vor kurzem der für Naturwissenschaft zuständige Referent bei der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen. "Hier liegt das unauflösliche Geheimnis und nicht in irgendwelchen Naturphänomenen, welche die Wissenschaft im Moment noch nicht erklären kann."

Sogar Wunder, die klassischen Tätigkeitsnachweise Gottes, sind rund 2000 Jahre nach Christi Geburt kaum noch auszumachen. So war der Stern von Bethlehem, der laut Matthäus-Evangelium den Weg zur Jesuskrippe wies, womöglich nur eine zufällige Himmelserscheinung: Der Astronom Chris Clayton vom britischen Rutherford Appleton Laboratory simulierte die Wege der Planeten bis ins Jahr 2 v. Chr. zurück. Er entlarvte den Weihnachtsstern als Folge einer Konstellation, in der Jupiter und Venus sich so nahe kamen, dass sie als Doppelgestirn über der Wüste aufleuchteten.

Ein Schöpfungsknall? Lange Zeit sollte die Astronomie die Theologie retten. Als der Physiker George Gamov gegen 1950 das Konzept des Urknalls vorstellte, wurde es von Papst Pius XII. erleichtert begrüßt. Nachdem die Astronomen seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Universum ohne Beginn postuliert hatten, gab es plötzlich wieder die Möglichkeit einer göttlichen Schöpfung. Nach der Urknalltheorie, dem kosmologischen Standardmodell, entstand das Universum vor ungefähr 15 Milliarden Jahren aus einem Punkt unendlich hoher Dichte. Endlich hätten die Physiker Gott bewiesen, jubelten viele Theologen.

Eine leichtfertige Behauptung, von der sich sogar der amtierende Papst distanziert hat. Denn wäre umgekehrt die Existenz Gottes widerlegt, wenn etwa der britische Physiker Stephen Hawking Erfolg hätte mit seinem Versuch, auch den Urknall auf eine Formel zurückzuführen? Immerhin sind die Astrophysiker ihm schon ziemlich nahe gerückt: Gott bleiben für die Schöpfung gerade noch 10-43 oder 0,0000000000000000000000000000000000000000001 Sekunden. Diese sogenannte Planck-Zeit ist die bislang kleinste messbare, womöglich nicht weiter teilbare Zeiteinheit. Niemand weiß, was in dieser Phase passiert ist. Doch von da an kann die moderne Wissenschaft zumindest in Umrissen ohne die "Hypothese Gott" rekonstruieren, wie es zu Himmel und Erde kam, zu Tag und Nacht, zu Fischen und Vögeln, zu Mann und Frau.

Weltbild der Wissenschaft: "Anfangs wollten religiöse Wissenschaftler den Glauben mit denselben rationalen, deterministischen Gesetzen begründen, wie es in der Wissenschaft üblich ist. Aber das ist eben gerade nicht möglich", sagt der Jesuit George Coyne, Direktor des Vatikanischen Observatoriums.

Papst Leo XIV. hatte die einzige naturwissenschaftliche Forschungseinrichtung des Heiligen Stuhls 1891 ausdrücklich mit dem Ziel gegründet, den Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft zu überwinden: Im Vatikanischen Palast brüteten die Theologen über der Akte Galilei; auf einem Hügel im Schatten des Petersdoms saßen die Astronomen, meist Jesuiten, in ihrer Sternwarte und kartierten den Sternenhimmel über der Ewigen Stadt. Auch den Erdtrabanten schauten sie sich etwas genauer an. Heute tragen 35 Mondkrater die Namen jesuitischer Wissenschaftler.

Seit 1981 betreibt das Vatikanische Observatorium in Tucson, Arizona, eines der weltweit modernsten Zentren für beobachtende Astronomie. 1993 baute es auf dem heiligen Berg der San-Carlos-Apachen, dem 3267 Meter hohen Mount Graham, ein optisches Infrarotteleskop. Aufmerksame Besucher können auf einer Messingplakette am Eingang des Gebäudes eine Widmung lesen, die auf Latein, Englisch und in der Sprache der Apachen abgefasst ist: "Wer auch immer hier am Tag und in der Nacht die äußersten Grenzen des Weltraums erforscht, möge er es freudig nutzen mit der Hilfe von Gott." Doch die jesuitischen Astronomen legen vor allem Wert auf ihre volle Mitgliedschaft in der Scientific Community: "Wir sind Wissenschaftler. Wir forschen - das ist unser wichtigstes Anliegen", beteuert Coyne.

Kampf um die Seele: Am Himmel hat der Vatikan mittlerweile die Kompetenz der Astronomie anerkannt. Nun geht es um das edelste Teil des Menschen, seine Seele. Zwar habe der menschliche Körper seinen "Ursprung in lebendiger Materie", so der Papst in seinem Schreiben zur Evolutionstheorie. Die "Geistseele" hingegen sei immer noch "unmittelbar von Gott geschaffen." Eine unwahrscheinliche, wenn auch schwer zu widerlegende These, meint der Neurobiologe Wolf Singer, Direktor des Frankfurter Max-Planck-Instituts für Hirnforschung und als Mitglied der Päpstlichen Akademie des Atheismus unverdächtig: "Die Kirche sollte nicht versuchen, den Ursprung des Geistigen zum Prüfstein zu machen. Wahrscheinlich beruht auch unsere Persönlichkeit auf der Architektur unserer Gehirne und somit einer materiellen Basis." Ein Problem nicht nur für die katholische Kirche, bestätigt der Protestant Hansjörg Hemminger: "Die Neurobiologie bringt das theologische Menschenbild an sich in die Krise, wonach das Denken etwas Transzendentes ist, worin Gott sich äußert."

So erfolgreich war in den letzten Jahren der Siegeszug der Biologen, dass viele von ihnen mit der Evolution des menschlichen Erbguts auch Psyche und Verhalten des Menschen abschließend erklären wollen. Glaube, Liebe, Hoffnung - alles nur Produkte des ewigen Flusses der DNA, der Buchstabensuppe aus vier Nukleinsäuren mit den Kürzeln A, C, G und T. Die Seele, behaupten die Genforscher, entspringe letztlich auch diesen langen, glitschigen Fäden, die Labortechniker aus Zellen extrahieren.

Ketzer der Moderne: Für religiöse Weltbilder findet der scharfzüngigste Atheist unter den zeitgenössischen Wissenschaftlern, der britische Evolutionsbiologe Richard Dawkins, nur noch Spott: "Die Lehre der römisch-katholischen Kirche ist eine Geisteskrankheit, die eine besondere Epidemiologie hat, ähnlich derjenigen eines Virus." Mit Hilfe der DNA möchte Dawkins sogar die alte theologische Frage nach der Herkunft des Bösen als irrelevant erledigen. In einem Universum, das nur durch physikalische Kräfte und genetische Replikation angetrieben werde, sei die Natur gleichgültig gegenüber sinnlosem Leid, weil es unwichtig für die evolutionäre Auslese sei: Wer mit Schmerzen stirbt, hatte deshalb nicht weniger Chancen, sich im Leben fortzupflanzen. "Das Universum, das wir beobachten, hat genau die Eigenschaften, mit denen man rechnet, wenn dahinter kein Plan, keine Absicht, kein Gut oder Böse steht, nichts außer blinder, erbarmungsloser Gleichgültigkeit."

Angesichts dieser trostlosen Weltsicht verwundert es doch, dass sich überhaupt noch Wissenschaftler in der Kirche finden. Mehr noch: Einige suchen Gott im Labor.

- Alice Fulton, Biochemikerin an der University of Iowa, hat gemeinsam mit Kollegen im Februar dieses Jahres die "Fellowship of Scientists" gegründet, eine Gemeinschaft christlicher Wissenschaftler. Beitrittsvoraussetzung: ein naturwissenschaftlicher Abschluss, Taufe und die Bereitschaft, das Labor als Ort des Gebets zu betreten. Wer etwa ein Experiment plane, solle sich sagen: "Ich werde Gott eine Frage stellen." - Bereits seit 1987 gibt es in Großbritannien die Society of Ordained Scientists, eine Gesellschaft, der nur Wissenschaftler beitreten dürfen, die zugleich geweihte Priester sind. Eines ihrer prominentesten Mitglieder ist John Polkinghorne, Präsident des Queens' College im englischen Cambridge. Der ehemalige Lehrstuhlinhaber für mathematische Physik, Mitglied der Royal Society, gab im Alter von 50 Jahren seine akademische Karriere auf, um Priester zu werden.

Physiker hadern am meisten damit, dass sich die Welt einer vollständigen, exakten Beschreibung beharrlich entzieht. Seitdem Werner Heisenberg im Jahr 1927 die Unschärferelation der Quantenmechanik formuliert hat, ist im Bereich der Elementarteilchen die Kausalität dahin: Wer weiß, wo ein Elektron ist, weiß nicht, was es tut. Wer weiß, was ein Elektron tut, weiß nicht, wo es ist. Die Welt ist offen. Es war die theologisch vermutlich wichtigste Entdeckung dieses Jahrhunderts: Die Quantenmechanik gibt einem etwaigen Gott die Möglichkeit, in der heutigen Zeit und Welt zu handeln. Wäre Gott nur der Urheber des einen Schöpfungsaktes vor 15 Milliarden Jahren, wer wüsste denn, ob er überhaupt noch lebt? "Deshalb ist Urknall-Kosmologie zwar wissenschaftlich interessant, theologisch aber unwesentlich", sagt Polkinghorne.

Überall sieht er die Spuren eines gestaltenden Schöpfers: Wie kommt es, dass sich die Natur durch mathematische Regeln beschreiben lässt, die doch ein reines Produkt unseres Geistes sind? Biologen argumentieren wiederum evolutionstheoretisch: Wäre unser Geist nicht der Realität angepasst, hätten wir über die Jahrmillionen den Kampf ums Dasein nicht überlebt. Polkinghorne kontert: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Einsteins Fähigkeit, die allgemeine Relativitätstheorie zu erfinden, eine Art Spin-off von unseren Vorfahren war, die sich vor Säbelzahntigern verdrücken mussten." Zufall oder Gott? Noch erstaunlicher ist, dass es uns überhaupt gibt. Kosmologen und Biologen haben ausgerechnet, dass eine ungeheure Anzahl von Zufällen zur Entstehung der Welt und des Lebens geführt haben. Hätten die Naturkonstanten nur geringfügig andere Werte, wären die Naturgesetze ein klein wenig anders formuliert, dann wäre die Chemie unmöglich geworden, es gäbe keine Sterne, keine Kohlenstoffverbindungen und kein Leben. Aus dem Feuerball am Anfang der Zeiten wäre nie das Universum geworden, das aus der Asche toter Sterne Wesen produziert hat, die über Gott und die Welt nachdenken.

Kein Wunder, entgegnen Astronomen wie der Brite John D. Barrow, der das sogenannte anthropische Prinzip vertritt: Weil wir das Universum beobachten können, muss es notwendigerweise auch Eigenschaften besitzen, die unsere Existenz zulassen. Wenn ein Delinquent berichtet, 20 Scharfschützen eines Erschießungskommandos hätten ihn verfehlt, dann klingt das zwar unwahrscheinlich. Aber ein toter Zeuge hätte gar nichts mehr berichten können.

Und trotzdem ist sicher, dass uns die Wissenschaft nicht alles über die Welt erzählt, vielleicht noch nicht einmal das Wichtigste. Hans-Peter Dürr, Direktor am Münchner Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik, benutzt das Bild einer Schallplatte: "Man kann mit dem Mikroskop die Linien der Platte ansehen, aber dennoch absolut nicht verstehen, dass hier in diesen Rillen eine Symphonie verborgen ist, nämlich in der Form, nicht in der Substanz." Bleibt die Frage, ob die Welt eine Schallplatte ist und wer ihr Produzent.

Die moderne Naturwissenschaft hat Gott wieder möglich gemacht, beweisen kann sie ihn nicht. Und wenn es ihn gäbe, wäre er ziemlich abstrakt. Offenbar gelingt es Physikern und Kosmologen trotz aller Anstrengung nicht, gegen das vierte Gebot aus der Bibel zu verstoßen: "Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist." Der Gott der Quantenmechaniker ist kein persönlicher Gott, zu dem man beten kann, der die Pille verbietet und die Sünden erlässt. Diesen Gott müssen die Menschen woanders suchen.

Manche finden ihn in Medjugorje, einem kleinen Dorf in der Nähe von Sarajevo, das mittlerweile einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Europas geworden ist. Seit dem 24. Juni 1981 soll hier die Jungfrau Maria regelmäßig den Dorfkindern erscheinen, von Wunderheilungen wird berichtet. Jedes Jahr kommen Hunderttausende von Religionstouristen.

Der Vatikan hat Medjugorje noch nicht als offiziellen Wallfahrtsort anerkannt. Die Sache werde noch geprüft, meldet die päpstliche Pressestelle. Die zuständige Kongregation bearbeitet nur Wunderheilungen, die von mindestens zwei Medizinern ausführlich geprüft wurden. Erst wenn die Wissenschaftler keine natürliche Erklärung finden, könne es womöglich mit göttlichen Dingen zugegangen sein.

Zum Thema erscheint im Januar: Hans-Peter Dürr, Klaus Meyer-Abich, Hans-Dieter Mutschler, Wolfhart Pannenberg, Franz Wuketits: Gott, der Mensch und die Wissenschaft. Pattloch Verlag, 208 Seiten, 34 Mark


WISSENSCHAFTLER VOR DER INQUISITION

Erforscher des Erdtrabanten - Galileo Galilei (1564-1642) beobachtete als erster Mondgebirge und -krater und legte wichtige Grundlagen für die Physik
Astronom und Ketzer Nikolaus Kopernikus (1473-1543). Rehabilitiert 1993
Heliozentrisches Weltbild - Die Erde kreist um die Sonne, der Mensch steht nicht mehr im Zentrum des Kosmos

Vor Gericht - Die Inquisition zwang Galilei 1633, dem heliozentrischen Weltbild abzuschwören. Rehabilitiert 1992

Evolutionstheoretiker - Charles Darwin (1809-1882) entwickelte die moderne Evolutionstheorie

Familienbande - Seit 1996 glaubt auch der Vatikan an die darwinistische Theorie
"Der Glaube liegt nicht in irgendwelchen Naturphänomenen, die wir im Moment nicht erklären können" Hansjörg Hemminger, Biologe Evangelische Zentralstelle f. Weltanschauungsfragen


DER SIEG DER STERNENGUCKER

Päpstlicher Fernblick - Paul VI. betrachtet den Mond durch ein Teleskop vor der Landung von US-Astronauten

Der Himmelsposten des Heiligen Stuhls - Castel Gandolfo bei Rom dient heute vor allem als Verwaltungszentrum des Vatikanischen Observatoriums

Urknall - Theologen versuchen das Werden und Vergehen im All mit der Religion zu vereinbaren

Näher bei Gott und den Sternen - Auf dem Mount Graham (3267 m) betreiben Jesuiten ein modernes Infrarotteleskop

Der Astronom des Papstes George Coyne in Arizona

"Wir sind Wissenschaftler. Wir forschen. Das ist unser wichtigstes Anliegen" George Coyne, Direktor Vatikanisches Observatorium


WORTE STATT WISSEN

- Laborjournal Gottes

Die Erde wurde in genau sechs Tagen von Gott geschaffen, sie ist ungefähr 6000 bis 8000 Jahre alt, und der Mensch stammt nicht vom Affen ab. So sieht im Kern das Weltbild der Kreationisten oder Schöpfungswissenschaftler aus. Ihr Credo: Die Bibel ist kein metaphorischer und stark interpretationsbedürftiger Text, sondern das Laborjournal Gottes: jeder Satz sei wörtlich zu nehmen.

- Platznot in der Arche

Die in den USA einflussreiche Bewegung hat auch in Deutschland Anhänger gefunden. Eine "Studiengemeinschaft Wort und Wissen" veranstaltet Seminare für Schüler und Studenten. Im Museum "Lebendige Vorwelt" in Hagen-Hohenlimburg können Interessierte sogar Relikte aus der Zeit der angeblichen Sintflut besichtigen. Die bereitet Kreationisten Probleme: Wie erklärt man zum Beispiel die ungeheure Artenvielfalt der Erde, wenn es keine darwinistische Evolution gab und nur die Tiere in der Arche überlebten? Die Antwort findet sich in einem Traktat von "Wort und Wissen", wo nachgerechnet wird, wie 8500 Grundtypen der heutigen Tierwelt Platz an Bord fanden.

- Päpstliche Warnung

Die Kirchen betrachten die Kreationisten mit Unbehagen. Papst Johannes Paul II. warnt, der Bibelfundamentalismus ziehe Personen mit Lebensproblemen an, "indem er ihnen fromme, aber illusorische Interpretationen anbietet, statt ihnen zu sagen, dass die Bibel nicht unbedingt sofortige, direkte Antworten auf jedes dieser Probleme bereithält".

(c) Focus Verlag und Redaktion

Bild: Fotos [entfallen]

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Bild: Die Frage nach dem Anfang - Ist der Gott der Bibel auch der Verursacher des Urknalls und der Schöpfer der Welt? [entfallen]

Bild: Schöpfungsgeschichte - Muss die Bibel interpretiert werden, oder gilt das geschriebene Wort? [entfallen]

Bild: Rätsel Tod - Wohin geht die Seele, wenn der Mensch gestorben ist? Darstellung nach William Blake, 1805 [entfallen]

Bild: Alles nur DNA? Evolutionsbiologen erklären immer mehr menschliche Eigenschaften als Produkt der Gene - sogar das Bedürfnis nach Gott [entfallen]

Bild: Der menschliche Bauplan im Glas - Aus Zellkulturen extrahiertes Erbgut bildet ein Knäuel glitschiger, weißer Fäden [entfallen]

Bild: Staub- und Gaswolken im Sternbild Serpens - Bei geringfügig anders formulierten Naturkonstanten gäbe es weder Sterne noch Menschen [entfallen]

Bild: Urknall im Labor - Wenn Atomkerne zusammenprallen, entsteht Materie aus dem Nichts [entfallen]

Bild: Offenbarung im Mikrokosmos - Mit Teilchendetektoren suchen - Physiker nach Spuren eines künstlichen Urknalls, Signalen der Schöpfung [entfallen]

Bild: "Wenn das Universum einen Schöpfer braucht, wer hat ihn erschaffen?" Stephen Hawking, Physiker [entfallen]

Bild: Pilger in Medjugorje - Jedes Jahr kommen Hunderttausende Religionstouristen in den bosnischen Wallfahrtsort [entfallen]

Bild: Marienkult - Auch 2000 Jahre nach Christi Geburt ist das Bedürfnis nach Religion ungebrochen [entfallen]

Bild: Blutende Madonna - Bevor der Vatikan Wunder akzeptiert, müssen Wissenschaftler prüfen [entfallen]

Bild: "Das Universum scheint mehr zu sein als die zufällige Ansammlung molekularer Partikel" Edgar Mitchell, Astronaut [entfallen]

Bild: Weltraumspaziergang - Wer die Erde von außen sieht, kann eher über die Schöpfung staunen [entfallen]

Bild: "Es gibt keinen Widerspruch zwischen Wissenschaft und Religion" Papst Johannes Paul II. [entfallen]

52v140b147 Autor: Christian Weber

Land: Welt:W

Thema: Hauptthema: Kultur/Religion

Nebenthema:Wissenschaft/Naturwissenschaften
Nebenthema: Wissenschaft/Geisteswissenschaften

Schlagworte: Christentum; Gott; Schöpfungsgeschichte

31095, FOCUS , 21.12.96; Words: 2617

Meine Anmerkungen in eckigen Klammern [ ... ]



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